Du sitzt in einem Teamworkshop, bunte Moderationskarten kleben an der Wand, alle sind hochmotiviert, sprudeln vor Ideen, fassen gute Vorsätze – und drei Monate später? Alles beim Alten. Klingt das vertraut? Willkommen im Club der gut gemeinten, aber selten umgesetzten Teamentwicklungsmaßnahmen! Wie stellst du sicher, dass die Impulse aus dem Teamworkshop nicht nur für den Moment wirken, sondern nachhaltig im Agenturalltag ankommen? Wir verraten es dir.
In Agenturen trifft agiles Arbeiten auf kreative Köpfe – hier kommen also Geschwindigkeit und ziemlich unterschiedliche Charaktere zusammen. Um in dieser Branche erfolgreich zu sein, braucht es nun einmal mehr als nur gute Ideen. Nämlich: echte Teamarbeit. Unterschiedliche Perspektiven und dynamische Prozesse sind zwar spannend, können aber auch mal für Chaos sorgen. Genau hier kommen Teamworkshops ins Spiel: Sie schaffen Klarheit, fördern den Zusammenhalt und sorgen dafür, dass alle am gleichen Strang ziehen. Es gibt kein kraftvolleres Instrument, wenn ihr Teams weiterentwickeln wollt, Konflikte zu lösen sind oder Rollen geklärt werden sollen.
Doch der wahre Erfolg zeigt sich oft erst nach dem Workshop – dann nämlich, wenn die gewonnenen Erkenntnisse im Alltag umgesetzt werden. Denn so spannend und inspirierend der Teamworkshop auch sein mag: Ohne die richtige Herangehensweise verpufft der Effekt schnell. Wie aber gelingt es, das Momentum zu halten und die Erkenntnisse wirklich in den Arbeitsalltag zu integrieren? Indem du den Workshop nicht als einmaliges Event siehst, sondern als Startschuss für eine nachhaltige Veränderung.
Warum die Wirkung vieler Teamworkshops im Nirwana verschwindet
Der Teufel steckt wie so oft im Detail – oder besser gesagt, in der Umsetzung.
Was macht den Unterschied? Das sind vor allem diese drei Grundlagen:
- Die Analyse: Was wollen wir erreichen?
- Das Timing und die Kommunikation: Wann und warum wollen wir das erreichen?
- Die Umsetzung: Wie bleiben wir dran, um das zu erreichen?
Die Analysephase: Vorbereitung ist der Schlüssel
Ein Teamworkshop sollte nicht isoliert betrachtet oder durchgeführt werden. Er muss Teil eines durchdachten Konzepts sein, das aus einer gründlichen Analysephase hervorgeht. Anders gesagt: Wenn der Workshop die Lösung sein soll, musst du erst verstehen, welche Herausforderungen im Team bestehen. Ein paar typische Situationen:
- Das Team wächst, neue Strukturen müssen her.
- Es gibt Konflikte, die geklärt werden müssen.
- Die Rollen sind unklar oder überschneiden sich.
- Die Organisation ändert sich und erfordert Anpassungen.
Du siehst: Die Ausgangsbasis ist wichtig, denn die Ausrichtung deines Workshops richtet sich nach den Herausforderungen. Ohne eine Analyse kann ein Teamworkshop schnell als netter Aktionismus wahrgenommen werden – schön für den Moment, aber ohne nachhaltige Wirkung.
Timing & Kommunikation sind das A & O
Der langfristige Erfolg von Workshops steht und fällt mit der Bereitschaft zur Veränderung innerhalb des Teams. Das Ganze nur um der „guten Atmosphäre“ Willen durchzuführen, hat nun einmal nur eine begrenzte Wirkung.
Die Bereitschaft kannst du fördern. Ein Aspekt ist der richtige Zeitpunkt – also nicht „irgendwann“, sondern genau dann, wenn es Phase ist. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn dein Team vor großen Veränderungen steht oder bestimmte Herausforderungen anstehen.
Der andere Aspekt ist die Message. Deinem Team muss von Anfang an klar sein, warum dieser Workshop stattfindet und welches Ziel damit verfolgt wird. Nur, wenn klar ist, was sich danach verbessern soll, können alle motiviert mitarbeiten und am selben Strang ziehen.
Umsetzung: Dranbleiben ist entscheiden
Der größte Stolperstein ist oft nicht der Workshop selbst, sondern das „Dranbleiben“ danach. Deshalb heißt es danach: umsetzen, umsetzen, umsetzen! Hier helfen klare Strukturen:
Wer hat den Hut auf? Wie bei jedem Prozess brauchst du Personen, die die Verantwortung übernehmen. Wer kümmert sich darum, dass die To Dos erledigt und die Ergebnisse nachgehalten werden? Das solltest du vorher gemeinsam mit deinem Team festlegen.
Wann sehen wir uns wieder? Plant regelmäßige Treffen oder Updates ein, um den Stand der Umsetzung zu besprechen. So bleibt das Thema präsent und das Team erinnert sich an die vereinbarten Maßnahmen
Tipp: So holst du alle ins Boot
Jeder Jeck ist anders. Dementsprechend ist nicht immer einfach, alle Teammitglieder während eines Workshops gleichermaßen zu aktivieren. Manche sind zurückhaltend oder skeptisch. Diese Tipps helfen, alle ins Boot zu holen:
Schaffe Raum für offene Gespräche: Schafft eine Atmosphäre, in der auch kritische Themen angesprochen werden können. Manchmal reicht es schon, gezielte Fragen zu stellen oder Feedback-Runden zu ermöglichen, um Menschen aus ihrer Komfortzone zu locken.
Überlasse die Moderation Externen: Das beantwortet eine häufig gestellte Frage: Sollte ein Teamworkshop selbst oder von einer Person von außen geleitet werden? Unserer Erfahrung nach bietet sich ein:e externe:r Moderator:in an, denn das sorgt oft für eine stärkere Dynamik und Neutralität. Impulse von außen nehmen die Scheu, eingefahrene Muster zu durchbrechen und neue Perspektiven zu öffnen.
Wende interaktive Methoden an: Gruppenarbeiten oder kreative, interaktive Übungen fördern die aktive Teilnahme. Sie helfen auch stillen Teilnehmenden dabei, sich zu öffnen.
Erprobte Modelle für Teamworkshops: Johari-Fenster und Antreiber-Modell
Wir werden oft gefragt, welche Instrumente wir gern in Teamworkshops anwenden. Voilà:
Das Johari-Fenster ist ein großartiges Tool, um das gegenseitige Verständnis im Team zu fördern. Es teilt Informationen in vier Felder (offen, verborgen, unbekannt, blind) und regt dazu an, verborgene Persönlichkeitsanteile sichtbare zu machen und dadurch mehr Transparenz und Vertrauen im Team zu schaffen. Mit dem Johari-Fenster kannst du blinde Flecken verkleinern und offenes Feedback stärken.
Auch das Modell der inneren Antreiber kann hilfreich sein. Es zeigt auf, wie innere Glaubenssätze – wie „Sei perfekt“, „Streng dich an“ oder „Mach schnell“ das Verhalten im Team beeinflussen. Indem diese Glaubenssätze bewusst gemacht werden, kann dein Team lernen, hinderliche Verhaltensmuster zu erkennen und zu verändern. Das führt zu einer effektiveren und angenehmeren Zusammenarbeit.
Du siehst: Ein Teamworkshop kann Großes bewirken – vorausgesetzt, das Team bleibt am Ball und setzt die Erkenntnisse auch langfristig um. Walk the Talk lautet das Motto: Die Ergebnisse sollen im Alltag gelebt werden. Schließlich willst du kein Strohfeuer entfachen, sondern eine nachhaltige Success Story schreiben.
Teamworkshops sind nur eine unserer Spezialaufgaben. Wir begleiten Agenturen ganzheitlich durch ihre Veränderungsprozesse. An welcher Stelle hakt es in deiner Agentur? Wir sind nur eine E-Mail von dir entfernt!
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