Geschlechterrollen überwinden: Wie wir eine gleichberechtigte Arbeitswelt gestalten können

Eine gleichberechtigte Arbeitswelt behandelt alle Geschlechter gleich

Wann ist ein Mann ein Mann? Diese Frage stellen wir nicht, um euch einen Ohrwurm zu verschaffen, sondern aus aktuellem Anlass. Habt ihr die Umfrage „Spannungsfeld Männlichkeit“ von Plan International*gesehen? Die Ergebnisse zeigen etwas, das wir alle aus unserem Umfeld kennen: wie relevant das Narrativ des starken Mannes nach wie vor ist – auch unter jungen Männern. Und das hat durchaus Auswirkungen auf eine gleichberechtigte Arbeitswelt. 

Stereotype Rollenbilder sind ein Thema, das uns sehr beschäftigt. Denn tatsächlich erschweren sie die gleichberechtigte Besetzung von Entscheidungs- und Führungspositionen. Das ist Fakt – auch in der eigentlich recht fortschrittlichen Agenturwelt, in der wir uns bewegen.

Ein paar Auszüge aus der aktuellen Umfrage „Spannungsfeld Männlichkeit“* von Plan International:

Während die meisten Frauen sagen, dass es kein Zeichen von Schwäche ist, Gefühle zeigen oder sich Hilfe zu holen, sehen die befragten jungen Männer das anders. Die Hälfte von ihnen unterdrückt ihre Gefühle und regelt Probleme lieber allein. 63 Prozent geben sogar an, dass sie sich oft mit anderen messen und sich anstrengen würden, um unter den Besten zu sein. 

Schlecht für alle Geschlechter: Frauen nervt das und behindert sie regelrecht. Bei den Männern hingegen erzeugt es  immensen Druck, zu performen und ihre eigene Männlichkeit permanent unter Beweis zu stellen.

Was bedeutet das für unsere Arbeit? Nur wenn wir diese Stereotypen aufbrechen, können wir eine inklusive Kultur schaffen und gleiche Chancen für alle in einer vielfältigen, gleichberechtigten Arbeitswelt bieten. Wohlgemerkt:  Das gilt natürlich nicht nur für Rollenbilder, sondern auch für weitere Aspekte, die die Chancengleichheit beeinflussen, wie die soziale Herkunft, die ethnische Zugehörigkeit, Religion, Alter oder Sexualität. Heute geht’s aber primär um die Gleichberechtigung der Geschlechter. 

Hier kommen ein paar Ansätze, wie ihr eine gleichberechtigte Arbeitswelt schaffen könnt:

Bewusstseinsbildung

Wir müssen Stereotypen und Vorurteile aktiv angehen, indem wir Bewusstsein schaffen und über geschlechtsspezifische Rollenbilder informieren. Schulungen und Workshops sind gute Möglichkeiten, um bestehende Denkmuster aufzubrechen und eine inklusivere Arbeitskultur zu fördern.

✅  Mentoring und Vorbilde

Mentoring-Programme und Netzwerke bieten jungen Menschen Möglichkeiten zur persönlichen und beruflichen Entwicklung. Bindet dabei Vorbilder aller Geschlechter ein, die Geschlechtergerechtigkeit aktiv unterstützen und als positive Beispiele fungieren.

✅ Flexibilität und Work-Life-Balance

Wie flexibel ist eure Arbeitsumgebung? Wir brauchen eine ausgewogene Work-Life-Balance, damit alle Mitarbeitenden ihre beruflichen und persönlichen Verpflichtungen in Einklang bringen können. Das unterstützt auch die Vereinbarkeit von Familie und Karriere.

✅ Entlohnungsgerechtigkeit

Setzt euch aktiv mit dem Gender Pay Gap auseinander, um sicherzustellen, dass Frauen und Männer für gleiche Arbeit fair entlohnt werden. Um Ungleichheiten zu erkennen und zu beseitigen, braucht es eine transparente Vergütungspolitik, die regelmäßig überprüft wird.

✅ Unternehmenskultur

Eine inklusive und vielfältige Unternehmenskultur ist unerlässlich, um Gleichberechtigung im Arbeitskontext zu fördern. Schafft eine Kultur, in der verschiedene Perspektiven geschätzt werden, Diskriminierung keinen Platz hat und Chancengleichheit gewährleistet ist.

Lasst uns gemeinsam für eine gleichberechtigte Arbeitswelt eintreten und unsere Unternehmen zu Orten machen, an denen jeder sein volles Potenzial entfalten kann.

Wenn ihr dabei Unterstützung braucht: Meldet euch!

*Anmerkung: Kurz nach Veröffentlichung der Umfrage von Plan International kamen Kritik an der Methodik der Erhebung und Zweifel an der Validität der Daten auf. Wir haben uns dennoch dafür entschieden, das Thema aufzugreifen, denn die Ergebnisse zeigen, dass das Narrativ des starken Mannes nach wie vor relevant ist – auch unter jungen Männern.

 

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