Mitarbeitendenbindung in Agenturen: Welche Maßnahmen zählen wirklich?

Bernhard Probst von kleinkariert Agentur für Struktur

Irgendwas mit Medien – das war lange Jahr lang und ist weiterhin der Wunsch vieler Berufsanfänger:innen. Und das zu Recht. Aufgrund unserer eigenen Agenturerfahrung und dem Glück, dass wir in über zehn Jahren kleinkariert mit mehr als 150 Agenturen eng zusammenarbeiten durften, bestätigen wir gern: Die Branche ist noch immer ein wahr gewordener Traum. Jedenfalls, wenn man die richtige Agentur für sich findet. By the way: Wenn ihr Tipps braucht: wir kennen eine Menge tolle Agenturen, die geniale, kreative Leistung bringen und miteinander einen großartigen Teamspirit leben.

Umso erschreckender finden wir die Statistik, die wir kürzlich auf LinkedIn gepostet haben. 

Woran liegt es, dass die Mitarbeit in einer Werbeagentur mittlerweile so ein geringes Ansehen in der Gesellschaft genießt? Und welche Rolle spielt das Image der Branche, wenn sich der viel zitierte Fachkräftemangel auch in der Kommunikationsbranche niederschlägt?

Keine Frage – der Agenturalltag kann in Hochphasen von Stress, Zeitdruck und Überstunden geprägt sein. Nicht umsonst ist der Wechsel von der Agentur ins Marketing oder in die Unternehmenskommunikation eines Unternehmens für viele verlockend.

Agenturen müssen also etwas tun, um neue Menschen für die Mitarbeit zu begeistern und um das bestehende Team zu halten.

Der aktuelle HR-REPORT 2023 des Institut für Beschäftigung und Employability IBE und Hays beinhaltet ein paar sehr wichtige Erkenntnisse dazu. Wir fassen euch die Top 5 einmal zusammen:

  1. Das interne Klima ist der wichtigste Faktor für die Bindung von Mitarbeitenden. Dabei spielen interessante Aufgaben sowie psychologische Sicherheit und der offene Umgang mit kritischen Themen eine große Rolle. Weit oben auf der Agenda steht außerdem die Förderung der Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben, und das nicht nur bei Familien. Es lohnt sich also, sich, wie so oft von uns gesagt, um eine gesunde #Unternehmenskultur zu kümmern!
  2. Auf dem zweiten Platz der wichtigsten Instrumente zur Bindung von Mitarbeitenden steht das Gehalt. Ohne Moos ist nun mal nix los. Und da geht es nicht nur um die Höhe des Gehalts im Vergleich zum Arbeitsmarkt. Ebenso wichtig ist es, dass die individuelle Leistung angemessen honoriert wird. Auch die Beteiligung der Mitarbeitenden am Unternehmenserfolg und eine transparente Gehaltsstruktur tragen zur Attraktivität der Agentur bei.
  3. Flexible Arbeitszeiten belegen den dritten Platz der bedeutendsten Maßnahmen, um als Arbeitgebende attraktiv zu sein. In vielen Unternehmen wird das bereits umgesetzt, da hat die Pandemie sicherlich etwas zur Lernkurve beigetragen. In der Agenturbranche ist das Thema ohnehin längst angekommen. Doch bei der Work-Life-Balance, die insbesondere die Generationen Y und Z wünschen, besteht noch Raum für Verbesserungen.
  4. Für die Hälfte der Befragten ist die emotionale Verbundenheit ausschlaggebend dafür, ob sie im Unternehmen bleiben oder gehen. Immerhin fühlt sich rund 10 % der Arbeitnehmenden ihren Arbeitgebenden gegenüber verpflichtet. Dabei verwundert diese Erkenntnis nicht: Je höher die Hierarchieebene und je älter die Befragten sind, desto stärker ist ihre Bindung an die Organisation. Der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier.
  5. Und last, but noch least: Die Fähigkeiten von guten Führungskräften sind nicht zu unterschätzen. Nicht umsonst heißt es, Menschen verlassen Vorgesetzte – nicht ihre Jobs. Mitarbeitende erwarten von ihren Führungskräften vor allem Anerkennung für ihre Leistung. Das beinhaltet übrigens durchaus auch die monetäre Form. Zudem wünschen sie sich einen fairen Umgang und ausreichend Zeit für ihre Anliegen seitens der Führungskräfte.

     

    Was denkt ihr: Was muss noch passieren, um der Agenturbranche wieder die Anerkennung zu verleihen, die sie verdient hat?

 

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